Dienstag, 24. August 2021

Waaghof - Das Basler Untersuchungsgefängnis

                     

Wer schon einmal seine Tage und Nächte in einer Zelle des Waaghofs verbringen musste, weiss, dass der Aufenthalt in diesem Gebäude die Freude am Leben nicht gerade fördert. Innerhalb von vier Jahren haben dort über 40 Menschen versucht, sich das Leben zu nehmen. 

Auch Lehrer H. war 2015 innerhalb dieser Mauern untergebracht. Staatsanwältin Eva Eichenberger und Strafgerichtspräsident Luzius Hagemann hatten beschlossen, den völlig unschuldigen Lehrer dort einzusperren, weil dieser sich getraut hatte, den damaligen Leiter des Basler Erziehungsdepartements Dr. Christoph Eymann zu kritisieren. Um Lehrer H. mittels sog. "Sicherheitshaft" wegsperren zu können, griffen Eichenberger und Hagemann tief in die Trickkiste: Ein Kapitalverbrechen von Lehrer H. sei durchaus möglich, vor allem, wenn sich dessen finanzielle Lage weiterhin massiv verschlechtere. Soweit die Lüge der beiden Staatsfunktionäre. Doch weshalb hatten sich die finanziellen Verhältnisse des Lehrers überhaupt verschlechtert? 2006 wurde Lehrer H. entlassen, weil er eine psychiatrische Begutachtung bei Dr. Daniel Fasnacht verweigert hatte. Gaby Jenö, die Chefin von Lehrer H., hatte vorher wahrheitswidrig behauptet, Lehrer H. leide an einer psychischen Krankheit. In Tat und Wahrheit wollte sie den Lehrer schon seit Jahren aus der Schule mobben, weil dieser mit der Gender-Ideologie nichts anfangen konnte. 

Auch für Lehrer H. war der Aufenthalt im Basler Untersuchungsgefängnis kein Spass. Eine Stunde pro Tag durfte er seine Zelle verlassen und seine Runden im Hof drehen. Allerdings war es Winter und der Lehrer hatte keine Jacke dabei, weil die Sondereinheit, die Lehrer H. zu Hause überfiel, keine Zeit hatte, ihn zu fragen, ob er eventuell seine Jacke mitnehmen wolle. So blieb Lehrer H. lieber den ganzen Tag in seiner Zelle, wo er wenigstens warm hatte. 

Damit der Tag für die Eingesperrten möglichst lang dauert, werden die Insassen jeden Morgen um 7.00 Uhr geweckt. Dann gibt es Frühstück und anschliessend darf man duschen oder seine Zelle putzen. Die meisten Häftlinge lassen sich dann den ganzen Tag vom Fernseher berieseln, um der beängstigenden Einsamkeit in der Zelle zu entkommen. 

Mit jedem Tag, in welcher eine unschuldige Person in Einzelhaft ausharren muss, steigt der psychische Druck massiv an. In der Zelle gibt es kein Handy, kein Telefon und kein Internet. Erlaubt sind Schreibstifte und Schreibpapier. Wer mit jemandem reden möchte, meldet sich bei der Gefängnis-Pfarrerin. Die kommt dann alle 2 Wochen mal vorbei. Rasierapparate, Nagelscheren und Musik-Instrumente sind verboten, weil man sich damit umbringen könnte. Damit es Lehrer H. nicht langweilig wurde, bastelte er aus Joghurt-Bechern ein kleines Schlagzeug. Nebenbei schrieb er Gedichte, um seine Verzweiflung besser in den Griff zu kriegen.

Lügenmeer: Ich treibe im Lügenmeer. Noch nicht gefressen von den Haien. Noch nicht verdurstet. Noch nicht ertrunken. Wo ist die Insel der Wahrheit? 

The City Of Lies: Ist nicht die Stadt der Lügen, die meine Seele zerstören will. Es ist nur ein Buch aus der Gefängnis-Bibliothek.

Klappe zu: Klappe zu. Jetzt ganz allein. Nur mit meiner Seele. Sie weint. Aber sie ist noch rein.

Sadisten: Die Sadisten sind an der Macht. Sie ergötzen sich am Leiden der Anderen. Ihre Seelen sind verkauft. Sie leben gut auf dieser Welt. Doch nachher?

System: Das System ist perfekt. Es herrscht und unterdrückt. Fast alle machen mit. Wer sich wehrt, muss leiden.

Gefangen: Gefangen. Wie ein Tier. Im Käfig. Aber ohne Liebe.

Sicherheitshaft: Kein Deo. Kein Rasierapparat. Keine Lesebrille. Keine Klobrille. Sicherheitshaft. 

Alcatraz: Alcatraz. Mitten in Basel. Die Hoffnung. Stirbt. Zuletzt.

Wer im Waaghof die Hoffnung aufgibt, hat schon verloren. Es spielt dabei keine grosse Rolle, ob man schuldig oder unschuldig ist. Man kann jeden Tag hoffen, dass man eine Seife bekommt, oder einen Rasierapparat oder einen Nagel-Knipser oder eine Klo-Brille. Lehrer H. hoffte jeden Tag, von seinem Pflichtverteidiger David Schnyder etwas zu hören. Dieser erschien allerdings erst am 20. Tag. Am 25. Februar 2015 wurde Lehrer H. aus der Sicherheitshaft entlassen, weil von ihm keinerlei Gefahr ausging und sämtliche Haftgründe von Staatsanwältin Eva Eichenberger und Strafgerichtspräsident Dr. Luzius Hagemann frei erstunken und erlogen waren.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen